Das Magazin der
Initiative Lebensmitteldose

Massenweise Maßarbeit

Von Mona Fornol
Die erste Dose Deutschlands wurde bei Züchner in Seesen hergestellt – damals noch per Hand. Inzwischen laufen hier 250.000 Lebensmitteldosen pro Stunde über das Band und die einst kleine Fabrik gehört zu Crown, dem weltweit führenden Lebensmitteldosenhersteller. Warum Dosen rund sind und wo­ ran die Branche gerade forscht, erzählt Klaus Lohmann, Werk­leiter in Seesen, im Interview mit „Made For Food“.
Werkleiter Klaus Lohmann aus Seesen weiß, wie man Perfektion erreicht
Herr Lohmann, Sie arbeiten jetzt schon seit 36 Jahren in der Dosenbranche – wird das nicht langweilig?
Nein, keinesfalls! Die Dose fasziniert mich auch heute noch. Nicht nur, weil der Herstellungsprozess so komplex ist, son­dern auch, weil Dosen nach wie vor den besten Schutz für Lebensmittel bieten. Die Dose ist stabil, es kommt weder Licht noch Luft rein und sie kann ohne Kühlung gelagert werden. Außerdem liegt die Recyclingquote bei weit über 90 Prozent. Das schafft keine andere Verpackung.

Eine Lebensmitteldose sieht auf den ersten Blick nicht nach Hightech aus. Ist die Produktion wirklich so anspruchsvoll?
Unsere Besucher sind meistens erstaunt, wie kompliziert es ist, eine Dose herzustellen. Alles muss hundertprozentig passen. Bei uns laufen 700 Dosen pro Minute durch die Maschinen. Das ist Maßarbeit. Und man kann unheimlich viele Fehler machen. Das passiert selbst uns nach mehr als 180 Jahren Erfahrung noch. Für Verbraucher ist die Dose nur eine Verpackung, die benutzt und entsorgt wird. Aber wer einmal gesehen hat, wie schnell die Maschinen arbeiten und wie aufwendig das Ganze ist, sieht die Dose mit anderen Augen.

Gibt es Innovationen im Bereich Lebensmitteldose?
Ja, zum Beispiel an den Öffnungsmechanismen wird laufend geforscht. Jeder hat sicherlich schon einmal die Aufreißdeckel gesehen, für die kein Dosenöffner gebraucht wird. Crown hat darüber hinaus eine Dose entwickelt, für die gar kein richtiger Deckel mehr benötigt wird. Stattdessen wird eine dünne Folie direkt auf die Dose geklebt. Die Dose geht dadurch super leicht auf.

Heisst das, wir brauchen bald keinen Dosenöffner mehr?
Ich schätze, dass früher oder später 90 Prozent aller Dosen einfach per Hand geöffnet werden können. Aber es wird immer Dosen geben, die eine besondere Performance bieten müssen. Denn ein normaler Deckel ist nach wie vor am stabilsten. Also schmeißen Sie Ihren Dosenöffner nicht weg!
Eine Lebensmitteldose sieht auf den ersten Blick nicht nach Hightech aus. Ist die Produktion wirklich so anspruchsvoll?
Unsere Besucher sind meistens erstaunt, wie kompliziert es ist, eine Dose herzustellen. Alles muss hundertprozentig passen. Bei uns laufen 700 Dosen pro Minute durch die Maschinen. Das ist Maßarbeit. Und man kann unheimlich viele Fehler machen. Das passiert selbst uns nach mehr als 180 Jahren Erfahrung noch. Für Verbraucher ist die Dose nur eine Verpackung, die benutzt und entsorgt wird. Aber wer einmal gesehen hat, wie schnell die Maschinen arbeiten und wie aufwendig das Ganze ist, sieht die Dose mit anderen Augen.

Gibt es Innovationen im Bereich Lebensmitteldose?
Ja, zum Beispiel an den Öffnungsmechanismen wird laufend geforscht. Jeder hat sicherlich schon einmal die Aufreißdeckel gesehen, für die kein Dosenöffner gebraucht wird. Crown hat darüber hinaus eine Dose entwickelt, für die gar kein richtiger Deckel mehr benötigt wird. Stattdessen wird eine dünne Folie direkt auf die Dose geklebt. Die Dose geht dadurch super leicht auf.

Heisst das, wir brauchen bald keinen Dosenöffner mehr?
Ich schätze, dass früher oder später 90 Prozent aller Dosen einfach per Hand geöffnet werden können. Aber es wird immer Dosen geben, die eine besondere Performance bieten müssen. Denn ein normaler Deckel ist nach wie vor am stabilsten. Also schmeißen Sie Ihren Dosenöffner nicht weg!
Warum sind Dosen überhaupt rund?
Es gibt auch Dosen, die nicht rund sind. Zum Beispiel Fisch­dosen, die sind häufig oval, oder Corned­-Beef­Dosen, die sind meist viereckig. Runde Dosen sind aber deutlich einfacher her­zustellen. Vor allem in der Massenproduktion. Deswegen sind die meisten Dosen rund.

Was war der ungewöhnlichste Auftrag, den sie je bekommen haben?
Wir haben zum Beispiel einmal eine Lebensmitteldose herge­stellt, die mit Schokoriegeln befüllt wurde. Oder eine kleine Dose, in der nur eine einzige Gurke drin war! Solche besonderen Produkte werden meistens an Tankstellen oder Flughäfen verkauft.

SO WIRD DIE DOSE RUND


1. Vom Stahl zum Weißblech
Alles beginnt mit Stahl. Dieser wird mit einem Druck von mehreren tausend Tonnen plattgewalzt. So entsteht ein dünnes Stahlband. Eine Zinnveredelung optimiert die Oberflächeneigenschaften für die spätere Weiterverar­beitung und daraus leitet sich der Name Weißblech ab.

2. Schicker Mantel für innen
Das Weißblechband wird oft noch innen beschichtet und hält durch Transport entstandenen Dellen stand.

3. Schnitt für Schnitt zur Dose
Als Nächstes kommt das Blech unters Messer. Es wird zu kleinen Rechtecken, sogenannten Zargen, geschnitten. Außerdem werden zwei runde Teile für Boden und Deckel ausgestanzt.

4. Jetzt geht’s rund!
Aus jedem Rechteck wird ein zylinderförmiger Rohling geformt – alles vollautomatisch und in wenigen Sekunden. Danach werden die Zylinder an der Längsseite zusammen­geschweißt.

5. Kleine Rillen, große Wirkung
Jeder Rohling wird rundherum mit Rillen versehen. Durch diese Rillen, auch Sicken genannt, kann die Dose extremem Druck standhalten. Danach wird die Dose oben und unten am Rand umgeklappt, damit die Endstücke aufgefalzt werden können. Schließlich erhält die Dose einen Boden.

6. Gut genormt
Bevor die Dosen mit Lebensmitteln befüllt werden, müssen sie einige Qualitätstests bestehen: Stimmen die Maße? Ist die Dose dicht? Gibt es irgendwelche Beschädigungen?

7. Hitziger Abgang
Zu guter Letzt wird die befüllte Dose mit dem Deckel ver­schlossen und wärmebehandelt. Dabei wird sie für kurze Zeit auf bis zu 120 Grad erhitzt. Jetzt ist sie steril und absolut dicht und mehrere Jahre ohne Kühlung haltbar.
Mehr Informationen unter:

www.crowncork.com
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