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Was Dosenskulpturen gegen Hunger tun können.
von Rüdiger Stettinski
Was kommt dabei heraus, wenn man Schweinefleisch mit Bohnen, süßem Mais, Tomatensauce und Thunfisch kombiniert? Zum Beispiel eine knapp vier Meter hohe Bogenbrücke. Mit diesen und anderen Zutaten lässt sich aber auch ein riesiges Seepferdchen bauen, eine Figur aus Star Wars, die untergehende Titanic oder eine Weltkugel. Gemeint ist: Canstruction. Der Name setzt sich aus den englischen Wörtern Can (Büchse) und Construction (Bau) zusammen und steht für eine Mischung aus Kunstwettbewerb und Wohltätigkeitsveranstaltung.
Die Idee dazu hatte Cheri Melillo (1949–2009) Anfang der 90er Jahre gemeinsam mit ihren Kollegen von der Society for Design Administration (SDA) in New York. Ihre Vision: die Design-, die Ingenieur- und die Baubranche für ein gemeinsames Projekt zur Bekämpfung des Hungers zu gewinnen. Also rief sie zu einem Skulpturen-Contest auf: Es galt, aus ungeöffneten, mit Lebensmitteln gefüllte Dosen, die zuvor zu tausenden gespendet worden waren, Kunstwerke zu erschaffen – Tierfiguren, Pflanzen, Bauwerke, Phantasiegebilde jeder Art. Diese wurden ausgestellt, einige von ihnen prämiert, und letztlich wurden alle Dosen an Bedürftige aus der Region verteilt.
Der Canstruction-Wettbewerb holt das Beste aus den Teams heraus
Lebensmittel für die Nachbarn
Melillo wollte mit dieser spektakulären Aktion Menschen auf das Hungerproblem in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft aufmerksam machen. Denn Hunger gibt es nicht nur am anderen Ende der Welt. Ihr Plan ging auf. Die Idee, für die sie sich bis zu ihrem Tod 2009 insgesamt 17 Jahre lang ehrenamtlich engagierte und für mdie sie etliche Auszeichnungen erhielt, fand großen Zuspruch und machte die Runde – bei Architekten, Ingenieuren, aber auch bei vielen Unternehmen, die den guten Zweck als Sponsoren unterstützen wollten. „Jedes Jahr finden weltweit in mittlerweile 150 Städten Canstruction-Wettbewerbe statt, die von den jeweiligen Ortsgruppen veranstaltet werden. In Ländern wie den USA, Kanada, China, Australien, Südkorea und der Türkei“, so Carrie L. Kirk, Präsidentin und Geschäftsführerin von Canstruction, Inc. in Atlanta, wo sich die internationale Zentrale befindet, in der alle Stränge zusammenlaufen. „Bis 2016 konnten dank Canstruction bereits mehr als 200 Millionen Lebensmitteldosen an Hilfsorganisationen gespendet werden“, berichtet sie.
Auf die Plätze, fertig, Dose!
Jedes Canstruction-Werk ist ein beeindruckendes Plädoyer, mit Verstand zu konsumieren
Die Regeln sind einfach: Die Skulpturen – im Durchschnitt aus etwa 2.000 Dosen erbaut – müssen selbsttragend sein und innerhalb von sechs Stunden fertiggestellt werden. Die Ausstellungen finden meist in Einkaufspassagen, Museen oder Eingangshallen von großen Gebäudekomplexen statt. Superlative gibt es natürlich auch: 2010 stellte der Disney-Konzern mit einer Comicfiguren-Skulptur, für die 115.000 Dosen verbaut wurden, einen Guinness-Weltrekord auf. Dieser wurde allerdings schon ein Jahr später von einem Exponat für das Unternehmen John Deere im JD Pavilion in Moline (Illinois) gebrochen, das mehr als 300.000 Dosen zählte, genug für 180.000 Mahlzeiten.
Teller statt TOnne
Warum sich Dosen ideal für dieses soziale Kunstprojekt eignen, liegt auf der Hand: Einerseits lassen sie sich gut stapeln, andererseits schützen sie die wertvollen Lebensmittel wirkungsvoll vor Luft, Licht, Bakterien und anderen äußeren Einflüssen, so dass sich damit auch nach der Ausstellung ohne Verluste Mahlzeiten zubereiten lassen. Nichts wird weggeschmissen, sondern findet dankbare Abnehmer. Canstruction wirkt dadurch gewissermaßen auch einem weiteren Problem in unserer Gesellschaft entgegen: der weit verbreiteten Lebensmittelverschwendung. Die Hälfte aller erzeugten Lebensmittel wird in Industrienationen nicht verzehrt, sondern weggeworfen. In Deutschland sind es jährlich 11 Millionen Tonnen, davon 6,7 Millionen Tonnen in privaten Haushalten (Quelle: Universität Stuttgart (2012), Studie zur Ermittlung von Nahrungsmittelverschwendung). Häufig handelt es sich um zu viel gekaufte Ware oder in Kühlschrank und Vorratskammer vergessene Lebensmittel, vor allem Obst und Gemüse, Backwaren und Reste gekochter Speisen.
EIn Drittel für 29 Prozent
Was der Einzelne tun kann? Schon ein intelligenter Einkaufsmix aus haltbaren und frischen Lebensmitteln hilft, die Wegwerfquote im Haushalt sehr deutlich zu verringern. Das hat eine Studie der TU München aus dem Jahr 2011 gezeigt. Wer ein Drittel des täglichen Bedarfs mit Lebensmitteln aus der Dose deckt (ca. 640 Gramm), kann seine Wegwerfquote um 29 Prozent senken, so ein Ergebnis der Untersuchung. Denn Dosen schützen Lebensmittel wirkungsvoll vor Luft, Licht, Bakterien und anderen äußeren Einflüssen, und das ganz ohne Konservierungsstoffe. Die Wärmebehandlung beim Abfüllen macht Lebensmittel lange haltbar und dadurch werden sie so gut wie nie ungenutzt weggeschmissen. Was den Nährstoff- und Vitamingehalt betrifft, kann die auf diese Weise verpackte Kost übrigens durchaus mit ihren frischen Kollegen mithalten, ja sie teilweise sogar noch toppen: 200 Gramm Sauerkraut aus der Dose enthalten beispielsweise ein Drittel mehr Vitamin C als das frisch zubereitete Pendant.
Seite an Seite mit UN und EU
Im Zuge einer großen Nachhaltigskeitinitiative der Vereinten Nationen sagt die Europäische Union der Lebensmittelverschwendung endlich den Kampf an. Dafür soll bis 2030 die Menge verschwendeter Lebensmittel halbliert werden. Ein ehrgeiziges Ziel, für das auch die Verbraucher begeistert werden sollen – und das die komplette Wertschöpfungskette für Lebensmittel in die Pflicht nehmen wird. Wir denken, dass die Dose als Verpackung dank ihrer Eigenschaften und Vorteile tüchtig mithelfen kann, die gesteckten Ziele zu erreichen: Sie macht nicht nur Nährstoffe und Vitamine auf lange Zeit haltbar. Weil sie so robust ist, senkt die Dose auch den Verlust von Lebensmitteln bei Abfüllung und Transport sowie im Handel. Zudem ist sie dank ihrer ausgezeichneten Lagerfähigkeit und eines exzellenten Preis-Leistungs-Verhältnisses überaus verbraucherfreundlich. Auf dass in Zukunft möglichst wenige Lebensmittel verschwendet werden!
Save Food verbindet
Um ein Bewusstsein für die Thematik zu fördern und Lösungsansätze zu bieten, unterstützt die Initiative Lebensmitteldose die Organisation Save Food. Diese wurde 2011 von der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und der Messe Düsseldorf mit dem Ziel gegründet, umfassend über das Thema Lebensmittelverschwendung aufzuklären, Innovationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette voranzutreiben, Debatten anzustoßen und Konsumenten bei der Reduzierung ihrer Nahrungsmittelabfälle zu unterstützen – mit praktischen Ratschlägen, die auch die Haushaltskasse schonen. Ende 2012 schloss sich auch das UN-Umweltprogramm (UNEP) an.
„Bereits ein Viertel der weltweit vergeudeten Lebensmittel würde ausreichen, um den gesamten an Hunger leidenden Teil der Menschheit zu ernähren“, rechnet Andreas Momm, Sprecher der ILD, vor. „Bei Save Food drängen wir deshalb auf kluge und nachhaltige Produktions- und Verpackungskonzepte für eine bessere Versorgung aller Menschen. Mit der Dose können wir hier natürlich wichtige Impulse setzen. Und letztlich befinden wir uns auch ganz auf einer Linie mit den Organisatoren des Eventformats Canstruction und dessen wachsender Schar von Teilnehmern und Sponsoren.“
Weitere Informationen unter:
www.canstruction.org
www.initiative-lebensmitteldose.de/save-Food
www.save-food.de