Das Magazin der
Initiative Lebensmitteldose

Mit ihr lassen sich Lebensmittel unbeschadet in die ganze Welt ausliefern. Sie schützt unser Essen vor Licht, Sauerstoff und Schmutz. Dank ihrer Metallhülle gehen wichtige Nährstoffe und Vitamine nicht verloren. Und: Sie macht Lebensmittel extrem lange haltbar – ganz ohne Konservierungsstoffe. Die Dose ist nicht nur ein echtes Verpackungsgenie, sondern auch ein Hightech-Produkt, an dem täglich geforscht wird.

von Mona Fornol

Robust soll sie sein, aber nicht zu schwer, leicht in der Handhabung, umweltfreundlich und vor allem schön rund – die Anforderungen an moderne Dosen sind hoch. Das ist auch der Grund, warum in Rheinland-Pfalz Ingenieure, Chemiker und Technikexperten immer wieder mit rauchenden Köpfen an neuen Innovationen sitzen. In Andernach betreibt thyssenkrupp den weltweit größten Produktionsstandort für Verpackungsstahl – hier entsteht der Stoff, aus dem die Dosen sind. Kurz gesagt: Weißblech. Damit aus diesem Material einmal runde Verpackungen werden, ist mehr Arbeit nötig, als man denkt: „Es wird wirklich experimentiert und immer wieder Neues ausprobiert. Die meisten Verbraucher können sich gar nicht vorstellen, wie viel Forschung und Entwicklung in einer Dose stecken“, erzählt Carmen Tschage, Head of Communications & Market Development bei thyssenkrupp Rasselstein GmbH.

Eine der wesentlichen Herausforderungen für die Forscher liegt in den unterschiedlich gelagerten Anforderungen an die Lebensmitteldose. Auf der einen Seite möchte man Material einsparen, denn das schont Ressourcen und macht die Dose ganz nebenbei auch leichter – zur Freude der Verbraucher. Auf der anderen Seite müssen die Verpackungen ihre elementare Funktion weiterhin erfüllen: Lebensmittel schützen. Und das bedeutet ein robustes Auftreten gegenüber hohem Innendruck, Stürzen auf den Boden oder dem Gewicht anderer Dosen. Diesen Spagat zwischen weniger Material und hoher Stabilität schaffen die Dosentüftler mithilfe von hochfesten Stahlsorten. Die dünnen, extrem leistungsfähigen und robusten Stähle werden ständig optimiert und machen die Lebensmitteldose zum wahren Kraftpaket. Leer und mit einem Durchmesser von nur 73 Millimetern kann sie das 4.545-Fache ihres eigenen Gewichts tragen. Oder anders gesagt: Mit der Stärke der Lebensmitteldose könnte ein 70 Kilogramm schwerer Mann 42 ausgewachsene Elefantenbullen auf den Schultern tragen.

Um den hohen Ansprüchen an eine moderne Dose gerecht zu werden, arbeiten im Andernacher Entwicklungszentrum Experten verschiedener Fachrichtungen. Manch einer kennt sich mit unterschiedlichen Stählen und deren Eigenschaften gut aus, manch einer mit Oberflächenbeschichtung. Es herrscht ein reger Austausch – und das nicht nur im Team, sondern regionsübergreifend mit Partnern vor Ort und sogar mit Verpackungsexperten auf der ganzen Welt. Bei regelmäßigen Treffen diskutiert man über aktuelle Trends der Branche und bezieht dabei auch Dosen- und Maschinenhersteller sowie Lebensmittelkonzerne mit ein. „Durch die Vernetzung nutzen wir Synergien und können zudem auf Markttrends und Konsumentenwünsche reagieren“, berichtet Carmen Tschage.

Einer dieser Trends ist der Wunsch nach Individualität und Convenience – der einfachen Handhabung von Dosen. Dafür hat das Andernacher Team zusammen mit seinen Duisburger Kollegen von thyssenkrupp Steel besondere Stahlgüten entwickelt, die sich hervorragend formen lassen, ohne zu reißen. Solche Stähle sind extrem dehnbar und trotzdem fest. Sie kommen unter anderem in Aufreißdeckeln von Erdnuss-, Pilz- oder Suppendosen zum Einsatz und machen dem Dosenöffner ernsthafte Konkurrenz. Den Ansprüchen der Verbraucher kreativ begegnen und prüfen, was umsetzbar ist – mit dieser täglichen Herausforderung entwickeln die Rasselsteiner, was morgen im Regal landet.


Mehr Informationen unter:
www.thyssenkrupp-rasselstein.com